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Der PAKT MACHT SCHLAGZEILEN

Sprache als Schlüssel zur Integration

Sprache als Schlüssel zur Integration

13.10.2025 | Von: Miral Abusaeed

Ein Aktionstag in den Räumlichkeiten des Internationalen Bundes (IB) in der Höfelsgasse stand unter dem Motto "Sprache verbindet". Verschiedene Gruppen und Organisationen beteiligten sich daran, darunter der Pakt für Pirmasens. In unterschiedlichen Workshops wurde auf die Bedeutung von Sprache, speziell bei der Integration, aufmerksam gemacht. Geplant und durchgeführt wurde die Veranstaltung vom Jugendmigrationsdienst (JMD) des Internationalen Bundes (IB).

Mitwirkende mit Oberbürgermeister Markus Zwick (2. von rechts)
Mitwirkende mit Oberbürgermeister Markus Zwick (2. von rechts)

Kristina Mantke-Brinza (IB) koordinierte den Sprachkursbereich. Sie erklärte, dass Sprachkurse aktuell besonders stark von Kürzungen der Mittel betroffen sind. Im Bundeshaushalt stehen zwar Gelder bereit, doch diese würden immer weiter reduziert. Vor allem auf die Bereiche Sprache und Integration trifft dies zu. Dadurch können, trotz steigendem Bedarf, weniger Kurse angeboten werden. Mit dem Aktionstag wollten die Verantwortlichen auf die Situation aufmerksam machen, zeigen wie wichtig die Sprache als Grundlage des Zusammenlebens ist.

Mit verschiedenen Aktionen wurde auf die Wichtigkeit der Sprache für die Integration aufmerksam gemacht

Lehrer Adel Tabbara bot einen Arabisch-Kurs im Kurzformat an. Normalerweise lernen die Teilnehmenden beim IB die deutsche Sprache. Dieses Mal war es umgekehrt: Deutsche erleben, wie schwierig es ist, eine völlig neue Sprache mit anderem Schriftsystem zu lernen. Deutschlehrerin Katrin Haupt berichtete, dass sie als "Fremdsprachen Lernende" gemerkt hat, wie viel Geduld und Offenheit vonnöten sind, um sich auf eine neue Sprache einzulassen. Der Perspektivenwechsel sei wertvoll, fördert Empathie und Verständnis.

Neben dem Sprachkurs gab es verschiedene Stationen. Zum Beispiel ein Quiz. Besucher*innen testeten dabei ihr Wissen über Integration und das Leben in Deutschland. Vertreter*innen aus Politik und Bildung waren anwesend, darunter einige Abgeordnete. Lehrkräfte und Schüler aus dem Immanuel-Kant-Gymnasium, der Berufsbildenden Schule und Mädchen und Jungen der Kita Waldfischbach hatten ihren Spaß. Mitarbeitende aus dem Jugendhaus One (IB) unterstützten bei der Umsetzung. Die Regional-Koordinatoren Katarzyna Meyer und Harald Kafitz vom BAMF (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) waren ebenso vor Ort.

Sarah Tretter und Yvonne Glanz, beide beim JMD, berichteten von den direkten Auswirkungen der Kürzungen: „Viele Kurse dürfen nur starten, wenn sie von oben bestätigt werden. Dadurch entstehen lange Wartelisten“. Es sei wichtig mit dem Aktionstag ein Zeichen zu setzen, zudem Impulse auszusenden. Die Auswirkungen der Sparmaßnahmen spüren vor allem Berufstätige, die im direkten Kontakt mit sozialer Arbeit stehen, etwa Svenja Attinger, die für den Jugendmigrationsdienst tätig ist.

Oberbürgermeister Markus schreibt auf eine Weltkugel
Oberbürgermeister Markus schreibt auf eine Weltkugel

Der Pirmasenser Oberbürgermeister Markus Zwick besuchte den Aktionstag und betonte, dass alle Beteiligten in Sachen Sparmaßnahmen aufpassen müssen. Erfolgen die Kürzungen an der falschen Stelle, können die Folgen teuer werden und die Arbeitslosigkeit weiter ansteigen. Zwick suchte den Austausch mit den Beteiligten und die Diskussion mit den Veranstaltern. Insgesamt erhielt der Aktionstag viel positives Feedback. Das Organisationsteam zeigte sich zufrieden, dass viele Teilnehmende – über die Schülerschaft bis hin zu den Politikern – das Thema ernst nahmen und mitdiskutierten.

Die Aktion hat deutlich gemacht: Sprache bedeutet mehr als Worte – sie gilt als Schlüssel zu Begegnung, Verständnis und Zusammenhalt.