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Der PAKT MACHT SCHLAGZEILEN

Bewährtes und Neues beim Kinderspieltag

Bewährtes und Neues beim Kinderspieltag

30.09.2024 | Von: Miral Abusaeed

Der Kinderspieltag ist ein Klassiker unter den Veranstaltungen vom Stadtjugendring - und dennoch jedes Jahr sehr beliebt bei Familien. Ob Alt oder Jung, alle, die in diesem Jahr dabei waren, hatten ihren Spaß. Rund 400 Kinder mit einem Laufzettel in der Hand zogen im Verlauf des Tages los, um sich an den unterschiedlichsten Mitmach-Angeboten von 39 Vereinen und Organisationen aus Pirmasens auf dem Schulhof und dem Sportgelände des Leibniz-Gymnasiums einen Stempel zu holen.

Der Pakt für Pirmasens hatte drei Stationen aufgebaut. An der ersten Station erwarteten die Kinder Mitarbeiter von Mittendrin, Horeb-Treff und Quartierszentrum P11. Hier am Stand der Kooperationspartner des Pakts konnten die Kinder Magnete gestalten. Wie immer bot der Spieltag eine hervorragende Möglichkeit für die Buben und Mädchen, die verschiedenen Vereine in Pirmasens kennenzulernen. Zudem sei, so die Veranstalter, der Tag passend, generell neue Leute zu treffen oder alte Gesichter wiederzusehen.

Am Stand der Quartiere konnten Magnete gestaltet werden.
Am Stand der Quartiere konnten Magnete gestaltet werden.

Eine Station weiter stand Ilona Doloman mit ihren Kolleginnen an der wohl bei jeder Veranstaltung beliebtesten Attraktion. Eifrig schminkten die Ehrenamtler des Pakts verschiedene Motive auf die Gesichter. Die eindeutigen Favoriten waren hierbei Tiger und Einhorn. Die Ukrainerin begann ihr Angebot kaum ein halbes Jahr, nachdem sie in Deutschland angekommen war. Seitdem sind schon zwei Jahre vergangen. Für sie ist das Wichtigste, dass die Kids keine Angst vorm Schminken haben und vor allem zum Schluss zufrieden mit dem Ergebnis sind. Das glückliche Lächeln der Kleinen danach ist ihre Motivation, auf jeden Fall diese Arbeit fortzuführen.

Beim Kinderschminken am Stand vom Pakt für Pirmasens
Beim Kinderschminken am Stand vom Pakt für Pirmasens

Weitere Mitarbeiter standen am Stand der „MoGugge”-App. Als kleines Andenken konnten die Besucher vor dem Selfie-Point dort posieren und ein schönes Bild schießen. Die App selbst beschrieben die drei als sehr informativ, vor allem für Eltern, die nicht unbedingt alles mitbekommen, was in der Stadt passiert oder ansteht. Kritisiert wurde, dass die Benutzer der App zu viele Benachrichtigungen und Mails bekommen. Dadurch bleibt man zwar auf dem neusten Stand, aber es nervt vor allem Berufstätige und Schüler oft, wenn das Handy ständig vibriert.

Ansonsten meinten die Ehrenamtler, dass es heutzutage für die Kinder sehr wichtig sei, auch mal nach der Schule rauszugehen, etwas Sinnvolles zu tun und nicht nur den ganzen Tag zu Hause vor dem Computer zu sitzen. Der Kinderspieltag sei also eine tolle Möglichkeit, sich von Mitgliedern der Vereine zum Mitmachen inspirieren zu lassen und daraus eventuell ein Hobby zu entwickeln.

Von Fußball über Haareflechten bis zur Kunst: Vielfältige Angebote auf dem Kinderspieltag

Ähnlich äußerte sich Christian Weinkauff. Ihm ist es wichtig, dass die Kids sich mehr bewegen und vor allem dabei Spaß haben. Am Stand der Girlspower SGT zeigte der Koordinator, was man bei ihnen machen kann. Denn, wie schon der Name teilweise verrät, bietet der Verein reine Mädchen-Mannschaften im Fußball an. Bisher haben Mädels, die diese Sportart ausüben wollen, bei den Jungs-Mannschaften mitspielen müssen. Mittlerweile ist es ihnen möglich auch in Teams ihr Hobby auszuüben, in denen nur Mädels sind. Und das scheint auch gut anzukommen. Um die 70 Teilnehmerinnen haben sich schon im Verein angemeldet.

"Unter Mädchen herrscht ein anderes soziales Miteinander. Sie sind meistens körperlich den Jungs unterlegen und scheuen sich vielleicht ihre wirklichen Skills zu zeigen. Durch dieses Angebot der reinen Mädchengruppen trauen sich diese mehr, aus sich selbst herauszugehen und das zu zeigen, was sie wirklich können", erklärte Weinkauff. Auf die Frage, wie der Verein beispielsweise Transgender aufnimmt, gab sich der Koordinator der Mädchengruppen sehr offen. Es gäbe keinerlei Beschränkungen oder Vorurteile im Verein gegenüber Angehörigen dieser Gruppen, zudem gebe es im Fußballverband klare Regelungen dazu.

Welche junge Dame interessiert sich nicht für neue Frisuren? Am Stand des Beirats für Migration und Integration waren zwei junge Frauen den ganzen Tag über damit beschäftigt, die Haare der Mädels in traditionelle afrikanische Braids zu flechten. Aber dabei ging es nicht nur um bunte Strähnen und Zöpfe, sondern auch um "Von- und Miteinander lernen, sich gegenseitig unterstützen und verstehen. Egal aus welcher Kultur man kommt, es soll jeder die Chance haben, sich zu integrieren und unterschiedliche Lebensweisen kennenzulernen", erklärte Moise Sandjong vom Beirat für Migration und Integration. Am 25. Kinderspieltag fokussierten sich die Mitglieder des Beirats auf die afrikanischen Traditionen. Sie versuchten aber auch durch andere Projekte, zum Beispiel Kochen oder Tanzen, die Vielfalt diverser Lebensstile vorzustellen. "Es geht uns um den Austausch. Nicht nur Migranten sollen sich integrieren, sondern auch Deutsche können von diesen etwas Neues lernen", so Sandjong.

Zum ersten Mal beteiligte sich das Atelier "Kunschd'Raum" an der Veranstaltung. Manuela Sauer, zuvor aktiv beim TVP und nun beim Stadtjugendring, erklärte: "Es geht uns darum, die Kinder die Farben zu lehren und ihr Interesse an der Kunst zu wecken". So zeigte das Team, wie man die Farbtechnik "Pouring" anwendet. Hierbei wird ein Luftballon in Acrylfarbe getaucht und dann auf ein weißes Blatt gedrückt, so dass Blüten entstehen. Klingt ganz simpel, so sollte es auch sein. "Wir wollen zeigen, dass man auch mit ganz einfachen Mitteln Kunst erschaffen kann", meinte Manuela Sauer. Das Projekt wurde gut angenommen. Bereits in den Anfangsstunden hat das Team mit den Kindern um die 40 Bilder gedruckt. "Durch die Laufzettel haben die Kinder einen Ansporn, alles auszuprobieren, und das auch noch ohne Wettbewerbscharakter", lobte Manuela Sauer.